Ein neues Technikteil hat wieder den Weg in meine Fototasche gefunden. Diesmal ein Graufilter. Wie kam es dazu? Vielleicht habt ihr auch schon Langzeitaufnahmen gesehen, wo das Wasser z.B. am Meer oder See total ruhig und verschwommen daher kommt? Das wollte ich seit einer Weile auch mal ausprobieren, aber bisher fehlte mit dazu ein entscheidendes Teil – ein Graufilter. Der ist nötig um auf entsprechend lange Aufnahmezeiten zu kommen um den entsprechenden Effekt zu erreichen. Denn bei Tageslicht kann man die Blende noch so weit schließen und mit der Empfindlichkeit runter gehen, es wird nicht ausreichen. Typischerweise kommt man damit nicht mal in den Sekundenbereich. Ein Graufilter macht in diesem Fall nichts anderes als weniger Licht durch das Objektiv zu lassen. Es ist also kein Farbfilter oder dergleichen, sondern er reduziert nur das einfallende Licht.
Um auf entsprechend lange Zeiten zu kommen habe ich mir einen Filter zugelegt der 10 Blendenstufen bringt. Das ist wirklich einiges und genau richtig für meinen Einsatzzweck. Ein kleines Beispiel: Wenn ich z.B. eine Verschlußzeit von 1/10 Sekunde ohne Graufilter habe, so muß ich nach dem Anbringen des Filters für 1 Minute und 42 Sekunden belichten! Damit erreicht man den beschriebenen Effekt. Und damit man das nicht im Kopf ausrechnen muss gibt es praktische Apps für’s Smartphone die auch gleich einen Timer mit eingebaut haben 🙂
Ich habe euch mal ein Bild eingefügt wie es „normal“ aussieht, also eine Aufnahme ohne Graufilter.
Nachdem ich also nun so einen Filter habe wollte ich den auch entsprechend ausprobieren. Als ersten Test habe ich mir in Esslingen das alte Wehr beim Landratsamt ausgesucht. Ich war am späten Nachmittag unterwegs und es war sehr bewölkt. Dadurch kam ich mit dem Graufilter bis auf über 6 Minuten Belichtungszeit. Das Wasser dort ist aber sowieso sehr ruhig, also schadet es nicht lange zu belichten.
Nachfolgend also meine ersten Langzeitbelichtungen mit dem Graufilter. Es werden sicher noch weitere folgen denn der Graufilter ist jetzt immer mit dabei. Hoffentlich auch das Stativ, denn ohne das geht’s natürlich nicht.